Tag 7: 12.07.2012
Von der Kuppelwieseralm über das Hasenohr nach Martell
Heute haben wir wieder eine sehr lange Tour vor uns.
Nach einem guten Frühstück (trotzdem die Gaststätte zu war) machten wir uns sehr früh auf den Weg.
Das Wetter sollte heute, laut Vorhersagen der Einheimischen, halten.
Die paar Kehren der Strasse, die zum Stausee hinaufführte, hatten wir schnell bewältigt. Jetzt begann der mässig steile Aufstieg zum Latscher-Joch (2500 m) auf kargem Almboden.
Oben drehte sich der Steig nach links und führte über Fels hinauf zur Blauschneid (3036m). Die beiden Gletscher des Hasenohrs leuchteten zu beiden Seiten herauf. Die Blauschneid ging dann über Felsblöcke weiter hinauf zum Gipfel. Es war ein Steig im Felsgewirr, mit kleinen Kletterpartien (gut gesichert). Linker Hand war der Kuppelwieserferner und rechts der grössere Hasenohrferner. Erst auf dem Gipfelplateau wurde der Steig dann ebe bis zum Gipfelkreuz. Das Hasenohr (3257 m) wurde auch heute seinem Ruf gerecht, oft in Wolken zu sein. Nur kurze Augenblick gab er die Fernsicht frei, die allerdings dann herrlich war. Wir hielten aber nicht allzulang Rast auf dem Gipfel, da wir dem Wetter nicht ganz trauten.
Der Abstieg war wieder zuerst sehr steil über Felsgewirr zu einem kleinen Plateau, an dem der Steig über das kleine Hasenohr abzweigen soll. Wir sahen allerdings keine Markierungen, so mussten wir den längeren Weg nehmen, der uns steil zur kleinen Lacke hinunterführte. Die kleinen Lacken lagen in einem grossen Gletscherkar, das wir durchqueren mussten.
Nach dem Passieren des Hochtals mussten wir einen kleinen Berg umwandern, bevor der Steig in ein weiteres Hochtal steil hinunterführte.
Nun begann der Aufstieg im Hochtal zum wolkenverhangenen Flimjoch (2896 m). Immer steiler werdend windete sich der Steig empor, zuletzt über Felsen bis zum Joch. Im Nebel war es oben ziemlich kalt und wir marschierten gleich weiter.
Jetzt begann der lange Abstieg in das Martelltal. Zuerst in einer steilen endlosen Felswüste, dann weniger steil über Almmatten kamen wir am oberen Flimsee vorbei zur oberen Flimalm.
Bis zur unteren Flimalm war noch ein sehr steiler Einschnitt zwischen zwei Felswänden zu überwinden, der nicht ganz ungefährlich (Steinschlaggefahr) erschien.
Bei der Unteren Flimalm hielten wir nocheinmal Rast, bevor wir den letzten Abstieg in Angriff nahmen. Sehr steil ging der Steig im Wald bis in das Martelltal (1200 m) hinunter und wir waren sehr froh unser heutiges Ziel, den Ortlerhof erreicht zu haben. Das Wetter hielt, hier unten war es sogar sehr warm.