Tag 5: 12.07.2011

Von der Rifugio Valparola zum Ristorante Lago de Ghedina (Cortina)

Wie jeden Morgen - blauer Himmel, obwohl der Wetterbericht Regen angesagt hat. Wir marschierten also nach einem ausgezeichneten Frühstück los. Zuerst mussten wir der alten Passstrasse folgen, die uns in leichtem Bogen nach rechts bergab führte. Bald aber zweigte der Steig nach rechts ab und steigt wieder leicht an. Der Weg führte uns durch Latschen zu einer Rinne. Diese steile Rinne stiegen wir in gezählten 60 kurzen Serpentinen ca 150 Höhenmeter zur Selaresscharte hinauf und gelangten dann auf ein Plateau. Nach kurzer Trinkpause wanderten wir auf diesem weiten Hochplateau weiter hinauf bis unterhalb der Refugio Lugazoui. Der Weg war stellenweise fast eine Schotterstrasse. Wir wanderten aber nach links weiter und erreichten eine weite Schotterhalde, die hinunter zum Falzaregeopass führte und zugleich im Winter als Schiepiste benutzt wird. Jetzt kamen wir zur Forcella Travenanzes. Rechts ging der Steig hinunter zum Pass, links ging es in die Lugazouiberge. Wir wanderten aber geradeaus weiter hinunter in den weiten Wiesenkessel der Forcella Col dei Bos, die an der westlichen Tofanawand endet. Jetzt führte der Steig nach rechts hinaus. Alte Kriegsstellungen säumten unseren Weg. Schliesslich stieg der Weg nach links hinauf in die weite steile Schotterhalde der Tofana di Rozes. Immer entlang der steil emporsteigenden Wand geht der Steig leicht ansteigend und dann wieder abfallend hinüber zum Vallon Tofana. Drüben begann dann der Klettersteig Sentiero Astaldi.

Überraschend wechselte die Gesteinsformation. Nach einer Felsenecke an der Wand der Punta Anna sahen wir die in Schichten aufgebaute Felswand (Raibler Schichten). Harte Felsbänder, teilweise rötlich gefärbt, wechslten mit Bändern ganz weichen Gestein. Der Klettersteig Astaldi führt entlang solcher Bänder direkt an der Felswand auf ganz schmalen Steig, teilweise durch überhängende Wände durch, hinüber auf eine Schotterhalde. Auf dem Klettersteig war ganz besonders achtsam zu gehen, da die Wand rechter Hand ziemlich steil hinunterfiel. Auch waren einige Passagen nicht abgesichert. Glücklich erreichten wir aber die erwähnte Schotterhalde, auf der wir in Serpentinen bergauf zur Rifugio Pomedes aufstiegen.

Auf der schön gelegenen Hütte wurde gegessen und der Durst gestillt. Auf der grossen Terrasse sitzend betrachteten wir die vor uns liegende Berglandschaft. Im Süden sahen wir die Sorapis und den Cristallo. Zwischen diesen Berggruppen liegt der Tre Croce Pass, denn wir morgen überwandern wollen. Hinter der Hütte stiegen die senkrechten Wände der Punta Anna empor. Auch liegt die Hütte direkt an der berühmten Damenabfahrtsstrecke von der Tofana. Wir sahen von oben zu den zwei Felsen, durch die der Tofanaschuss führt. Oberhalb sahen wir auch das Starthaus.

Nach längerer Rast folgte dann der lange Abstieg nach Cortina. Über sehr steile Schiepisten ging der Weg hinunter bis zur Mittelstation des Tofana-Sesselliftes. Jetzt mussten wir einer breiten Strasse fast eben links in ein Hochtal hinaus folgen. Über uns schwebte weit oben die Tofana-Seilbahn. Nach kurzer Zeit zweigte der Weg nach rechts in den Wald ab und führte auf schönem Pfad hinunter zum Lago de Ghedina. Der kleine See begrüsste uns mit kristallklarem türkisfarbenen Wasser. An diesem kleinen künstlich angelegtem Wasser lag unser heutiges Ziel, die Refugio Lago de Ghedina. Eigentlich sahen wir ein Nobelrestaurant, das zwar etwas in die Jahre gekommen war. Das Zimmer lag im ersten Stock mit Blick auf den kleinen See. Die grosse Terrasse war mit einem Zelt überdacht. Und drinnen war das Restaurant, das für den Abend schon gedeckt war. Wir erwarteten ein volles Lokal, wir sollten uns aber geirrt haben, denn es war ausser uns nur noch ein Tisch belegt. Vermutlich lag es am Wetter, denn inzwischen regnete es stark. Das Abendessen war aber vorzüglich und reichlich und wir schliefen trotz eines starken Gewitters gut.

Gehzeit: 7:07 Std. und ca. 16,2 km
Höhenmeter: ↑ 1001 m ↓ 1692 m
Dolomiten Tag 5:

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Dolomiten Tag 5

oben sieht man die Rifugio Lugazoi

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Blick auf den Falzaregopass hinunter

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die Tofanen zeigen sich

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die Tofana de Rozes

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alte Kriegsbunker überall

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entlang der Wand der Tofana de Rozes

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die mächtige Wand der Tofana de Rozes

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Blick zurück

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der Sentiero (Klettersteig) Astaldi

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auf dem Sentiero Astaldi

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die berühmte Damen-Abfahrtsstrecke von der Tofana

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der Tofanaschuss

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Blick auf Cortina d‘Ampezzo

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die Seilbahn auf die Tofana di Mezzo

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Restaurant am Lago de Ghedina