Tag 6: 13.07.2011
Vom Restorante Lago de Ghedina zum Rifugio Col de Varda
Nach dem nächtlichen Gewitter dampfte der Boden am Morgen, die Nebelschwaden hoben sich aber bald und es entwickelte sich wieder ein schöner Tag zum Wandern. Nach dem etwas mageren Frühstück, Kaffee und alter Kuchen (wir waren etwas enttäuscht), machten wir uns auf die heutige Etappe. Zuerst mussten wir nach dem nördlich gelegenen Stadtteil von Cortina d'Ampezzo hinunterwandern. Leider mussten wir diesen Teil der Stadt auf Asphaltstrassen zurücklegen. Auf der anderen Talseite stieg die Strasse steil empor. Weiter oben, unter dem Sessellift Mietres entlang, führte uns der Weg auf einer Schotterstrasse weiter steil bergauf. Auf einer kleinen Alm kurz vor der Bergstation machten wir einen kurze Trinkpause. Nachdem wir kurz darauf die Bergstation erreichten, wurde der Weg eben und durch einen sehr schönen lichten Lärchenwald wanderten wir hinüber zur Strasse auf den Tre Crocepass. Der Weg mündete direkt beim grossen Parkplatz mit den Liften rechts auf den Cristallo und links auf den Sorapis. Die beiden Berggruppen stiegen beidseitig mächtig in den fast blauen Himmel. Nach kurzer Rast in einem an der stark befahrenen Strasse gelegenen Gasthaus labten wir uns an einem Radler.
Anschliessend mussten wir zum Tre Crocepass hinaufwandern. Der Pfad führte abseits der Strasse hinauf und mündete direkt auf dem Pass bei einem grossen Luxushotel wieder auf die Strasse. Ungefähr 2 km Wanderung auf der Strass e standen uns jetzt bevor. Nach dem nicht sehr angenehmen Marsch erreichten wir 200 Höhenmeter weiter unten eine Brückenbaustelle. Die neue sehr schön gebaute fast fertige Brücke überspannt hier ein breites zerissenes Wildwasserbett in einer ästetischen Kurve. Der Bach dürfte die alte Brücke weggerissen haben, es führte eine Notbrücke darüber. Kurz nach der Notbrücke zweigte der Steig links ab und führte ein kleines Bachbett entlang hinauf in den Wald. Nach kurzem Aufstieg auf schönem Waldweg erreichten wir eine Schotterhalde unterhalb der Cristallowand. Nach Querung auf schmalem Pfad erreichten wir wieder einen Lärchenwald. In diesem windete sich der Steig hinauf zu einer Felsnadel, die mit Latschen umwachsen war. Nach felsigem Gelände erreichten wir wieder eine steile Schutthalde. Hier zweigte der Weg nach rechts steil hinunter ab. Der Steig führte aber kurz danach wieder nach links weiter und querte die Schotterhalde leicht abfallend. In der Ferne leuchteten die Drei Zinnen herüber und auf der anderen Talseite zeigte sich die wild zerklüftete Cadinigruppe. Wir wanderten weiter in die Latschen hinein und später durch Wald auf wieder steiler hinabführenden Weg. Unten lag der Misurinasee mit schönem Blick auf die Drei Zinnen.
Nach Labung in einem Gasthaus an der Strasse begannen wir den Aufstieg zur Refugio Col de Varda. Die Schotterstrasse führte unter dem Sessellift hinauf. Nach kurzer Wanderung begann es zu regnen. Da wir aber schon nass vom Schwitzen waren, schützten wir nur unseren Rucksach und marschierten weiter. Nach einer guten Stunde Aufstieg erreichten wir die Schutzhütte direkt bei der Bergstation des Sesselliftes. Auch in diesem Schutzhaus war die Bewirtung wieder einmalig, das Zimmer war in Ordnung und wir schliefen nach einem ausgiebigen Abendessen vorzüglich.